Dienstag, 4. November 2008

Feuer der Erkenntnis...

Heute fand ich einen Gedanken von Wilhelm Foerster , der aus seiner Sicht auf die Frage nach der Wärme bzw. dem Feuer in der Erkenntnis zu geht.

Dass im geistig reinen Sinne das ursprüngliche Feuer der sexuellen Befruchtung auch etwas mit Erkennen zu tun haben könnte, legt die Bibel nahe, wenn es immer wieder heißt: "...er erkannte sein Weib".

Rudolf Steiner machte darauf aufmerksam, dass auch das hellinistische "Erkenne dich selbst" nicht im heutigen Sinne einer unentwegten Nabelschau, sondern im Sinne einer geistigen Befruchtung durch Erkenntnis auch anderer Wesen und Gegebenheiten gemeint gewesen sei.

Insofern es in erster Linie um Wahrheitsfindung geht, kann ich das in sofern direkt nachvollziehen (auch wenn es kaum nur so gemeint war), dass das sich üben im Wahrheitserkennen allgemein auch helfen kann, sich selbst gegenüber nicht mehr so stark im Wege zu stehen.

Das andere ist, dass durch das Erkennen der unendlich reichhaltigen Wirklichkeiten auch leichter der entsprechende Reichtum und die vielseitig differenzierten Welten der eigenen Seele und des eigenen Geistes erkennbar werden. Und dass und wie im Grunde alles miteinander zusammen hängt.

Dabei trotz aller Begeisterung, aller Wärme und allem Feuers Nicht-Gewalt zu üben (in der Biografie-Arbeit auch sich selbst und seinem Schicksal gegenüber) kann mir Mahatma Gandhi nahelegen (dessen Lebenslauf mir ebenfalls "zufällig" in letzter Zeit mehrfach "über den Weg" lief). Und erst jetzt wird mir deutlich, dass zwischen Nicht-Gewalt-Widerstand und "passivem Widerstand" ein großer Unterschied besteht, den selbst gute Freunde Gandhis nicht gleich begriffen.

In der Nicht-Gewalt geht es in erster Linie um das sich ganz und gar Verlassen auf die Wahrheit als die umfassendste und größte (Liebe-)Macht überhaupt. Das aber bedeutet auch ein innerlich (und manchmal auch äußerlich) sehr aktives und unablässiges Streben nach Wahrheit. Während passiver Widerstand eher ein Ausssitzen und eher lau ist und zudem allein darin begründet sein kann, dass man zufällig in der Lage ist, keine den Waffen des Feindes entsprechenden Machtmittel zur Verfügung zu haben.

Rainer Schnurre macht auf feine Gewalt-Aspekte auch im Geistigen und im Zwischenmenschlichen aufmerksam (z.B. in einigen seiner Veröffentlichungen).


Aus innerem Wärmequell konnte ich anderen gegenüber oft sehr geduldig sein. Mir selbst gegenüber jedoch im Verhältnis dazu erstaunlich ungeduldig. Die Biografie-Arbeit hilft mir erkennen und üben, meine Ungeduld in Geduld umzuwandeln, meine seelsich-geistige Gewalt mir und meinem Leben gegenüber in schöpferische Kreativität umzuschmelzen.

Das braucht natürlich seine Zeit. Und so ist es gut sich speziell für die Biografie-Arbeit mehr Zeit zu nehmen als bei Seelsorge oder psychologischer Therapie dafür zur Verfügung stehen kann.

Erstaunlich kann dann sein, dass auch nach Pausen von Wochen oder Monaten die innere Wärme wieder da sein kann, dass dann bei der Arbeit neu ein inneres stilles Feuer entzündet werden kann.

Zumindest kenne ich solche Erfahrungen aus der Biografie-Arbeit in der direkten Begegnung. Ob das über das recht kühle Medium des Bildschirms annähernd möglich werden kann, wird sich herausstellen müssen. Es würde mich nicht wundern, wenn es dann eine andere Qualität haben würde.

Die Übungs-Frage "ist es so?" kann auch hier durchaus hilfreich sein.

Samstag, 1. November 2008

Tätigkeiten im Hintergrund von wandelpfa.de - Blogs

Ein Freund und Namensvetter, schenkte mir - ohne vom Entstehen des Wandel-Zitate-Blogs zu wissen - vorgestern ein aufwendig und schön gearbeitetes Büchlein in das er per Schreibfeder mit viel Hingabe Weisheiten und gute Zitate geschrieben hat (siehe Foto).


Das ein oder andere daraus werde ich sicher in das oben genannte Blog übernehmen.



Für das Blog Wandelpfa.de sind mit Hilfe von Fotohandy und PC recht unterschiedliche wandelpfa.de-Banner entstanden. In der "Diaschau" sind sie zu sehen (und hier auch gerne kommentierbar).

Das Zitate-Blog hat heute folgende Einleitung bekommen:

Aphorismen, Spruchweisheiten und Zitate sind "Fingerfood" für Seele und Geist. Jeder möge sich das heraussuchen, was ihm gerade bekommt bzw. interessiert!

Für die einen ist es Naschwerk im all zu wohligen Bequemlichkeits-Sumpf. Für die anderen ein Stück Zopf um sich daran heraus zu ziehen.

Und wenn man einen gefundenen Text nicht nur fastfoodmäßig hinunterschlingt, sondern gut durchkaut und auf der Zunge zergehen lässt, dann kann er innere Nahrung werden die auch Herz und Hand stärkt.

Und manchmal ist gerade das andere Denken Andersdenkender und der Empfindungs-Widerstand des (leicht) fremden das herzhaft würzige Salz in der Suppe!

In diesem Sinne freue ich mich über Kommentare Andersdenkender!
Matthias Hesse

eine humorvoll bebilderte Homage an "Desiderata"