Samstag, 24. Oktober 2009

Schweinegrippe, Impf-Wahn, Pandemie-Panikamche

Impfen gegen "Schweinegrippe" ? ...wenn man sich nicht bange machen lässt und ruhig über verschiedenes nachdenkt und sich aus verschiedensten Quellen Infos holt, dann entdeckt man mehr als in den Nachrichten gebracht wird, z.B.: schon bei der sog. "Spanischen Grippe" von 1918 starben ausgerechnet solche Menschen, die zuvor an den Massenimpfungen teilgenommen hatten (das Muster der Ausbreitung folgte zeitlich und zahlenmäßig ebenfalls den Impfungen und nicht den Gesetzmäßigkeiten einer Seuche). Daran kann man merken: durch Un- und Halbwahrheiten wird in der Welt viel unnötige und krankmachende (und teilweiseTod-bringende) Angst unter den Menschen erzeugt.
Aber wenn Menschen sich aufraffen, da Licht hineinzubringen und den Mut haben wirklich nach Wahrheit zu suchen, dann arbeiten sie vorbeugend für die Gesundheit der Menschen.

Wer wirklich auf Gott und alle die ihm dienen vertraut, hat weniger Angst. Und wer weniger Angst hat, ist deutlich weniger anfällig für Viren (und Bakterien) jeglicher Art. Das war schon im Mittelalter bei der Pest so: die Menschen die ohne Angst tagtäglich Pestkranke pflegten wurden selbst nicht krank! Und damals waren die hygienischen Zustände sehr viel schlechter als heutzutage!!! Dass Viren und Bakterien nicht wie im PC einfach wirken können, nur weil sie da sind, sondern erst dann krankmachend werden, wenn das biologische Körpermilieu ihnen das ermöglicht, ist eigentlich nicht neu.

Aber: wenn das Allgemeinwissen würde, ständen die Impfstoffhersteller (ihrem Gefühl nach) vor dem Konkurs! Und der weltweite politische Skandal wäre perfekt, da die Tricks der Produzenten ans Licht der Allgemeinheit kämen und deutlich würde wie Presse und Politiker darauf eingestiegen sind. Wie viel Milliarden Steuergelder wurden für Impfstoffe allein in Deutschland verschwendet????

Zur allgemeinen Schadensminimierung sollten sich möglichst wenige Menschen das Gift-Zeug
spritzen lassen! Erst recht nicht die Kranken und Schwangeren!
In Schweden haben die Impfungen begonnen, und prompt treten teils sehr starke Nebenwirkungen auf: www.schweinegrippe-h1n1.seuchen-info.de

Gunther Tietz. Wann ist irgendwann?

Liebgewordener Gunther,
„irgendwann zurück!“ steht auf deinem blauen Ordner. Ein Pappschnellhefter aus den 70er Jahren. Ein schnelles Manuskript, aber nicht von Pappe?

„Leseexemplar“
Arbeitstitel:
a u t h e n t i s c h
oder:
Was Leben ist.

Wann ist „irgendwann“? Nach 30 Jahren?
16 Jahre nach deinem irdischen Leben?
Ein Leben, das dir mehr war als ein Hobby!

„irgendwann zurück!“ – aber du gingst so schnell. Schnell voraus. Schneller als deine Worte, nein, die Schichten von Feinfühligkeiten bei mir ankommen. Denn nun erst fangen sie an in mir aufzublättern wie eine Knospe die gereift ist zum Auf-Blühen.

Beschwingt wie ein Blatt im Wind (Blütenblatt?) möchte ich dir vorlesen. Beschwingt vorlesen, wie du eurer damals verstorbenen Lehrerin in deinem Zimmer vorgelesen haben magst. Beschwingt lesend in meiner stillen Kammer. Dem Rhythmus auch lauschend meiner Herz-Kammern.

Verstorbener Lehrer? Was konnte dein Lachen meinem Herzen lehren? Dein einzigartiges lachen, das aus einem zarten Blätterteig unzähliger Feinfühligkeitsschichten besteht (ja, du lachst, lachst immer noch und dein Lachen ist eingeschrieben, mir hinter die Ohren). Von welchen Sternen kündete die sich in deinem Lachen überschwenglich verschenkende Flut klar und zugleich zart funkelnd-leuchtender Sternschnuppen, die es selbst in einem mitternachtsdunklem Gemüt mit einem mal morgensternhell werden lassen konnten?

„irgendwann zurück!“ – Nun erst sickert langsam ein lebendiger Geist dessen, was toter Schreibmaschinenbuchstabe mir damals geben sollte.

Hab ich damals überhaupt alle Buchstaben gelesen? Heute kommt mir nur einiges wiedererkannt vor. Die fliegende Mary. Und: „Biographie“.

„Für Matthias.“ So fängt dein Inseltagebuch an: „Meine Einsamkeit“.
Darum wohl gabst du es mir mit nach Hause. Ich ahne nur zart, dass ich es las.
Warum du es für mir gewidmet hattest steht im Manuskript, war aber dann doch für eine eventuelle Veröffentlichung nicht vorgesehen.

„Meine Einsamkeit“. So könnte ich meine Gegenwart betiteln. Wird sie zum „irgendwann“ auf einem „Insel“-Ort, dessen Umraumgebärde ich damals in einer Deutschklausur (Thema: Goethes Faust, 2. Teil) in einem inneren Bild empfand ?

Wie sehr hab ich mich damals über Post, über etwas schriftliches von dir gefreut! Egal ob du in Kassel oder weit weg warst.

Bist du nun beides gleichzeitig? Freust dich mit mir am Schreiben?

Die Freude am Schreiben.
1978 fing sie bei mir an. Oft zaghaft und doch auch: nicht zu stoppen. Zu bremsen schon. Gebremst etwas, als einer auftaucht, der das so viel besser kann. Aber meine Liebe zum Wort wuchs u.a. auch an den Strahlen deiner Sonne. Langsam. Olivenbaummäßig? „irgendwann“. Zu dir zurück.

Nun sitze ich, dem Himmel näher als damals, und lese und schreibe. Streich(el)t unmerklich dein Zuhören das meine? Beschwingen von innen her deine Feinfühligkeitsschichten sternschnuppenlicht-zart mein tastendes Schreiben?

„irgendwann zurück!“. Wohin zurück steht dort nicht. In die Vergangenheit zurück? In die Zukunft zurück? In welchem der Himmel schwingt deine Zukunft? H.IV (5. Himmel) da du durch HIV so früh himmels-flügge wurdest?

Jesus war kaum älter, als er sich am Kreuz seiner Zeit für die Menschen hingab.

Schmetterling des jenseits – wer verteidigt dich?

Nur wenig Kokon hat dein Geschriebenes hinterlassen. Aber: authentisch gesponnener faden. Seidenhülle eines „komplizierten Lachens“, das vieles so scheinbar einfach zu machen vermochte. Dein lachen: einmalig. Und unvergesslich. Das Titschen eines geschickt geworfenen Steines auf der Oberfläche der Wasser war darin ebenso wie die Stille des Tiefen Wassers, die kein Wässerchen trüben kann. Und: Spannung. Ein großer Spannungsbogen zwischen selbigen Gegensätzen. In kleine Lichtfunken hinein-portioniert. „Hier und Jetzt!“ Und zugleich wie aus einer anderen, insgeheim gekannten Welt, wie kleine tropische Früchte aus einer ganz anderen Zeit.

Anders als dein Lachen: aber aus einer anderen zeit kommst du mir jetzt auch entgegen.
Wie viele Leben hab ich gelebt? In den letzten 28 Jahren? Drei oder vier?

Entgegen kommst du mir jetzt durch andere Menschen. Per Internet. Zwei derer, die dich dort suchten und mehr Glück hatten, als der Mann, dem Mary ein zweites Leben geschenkt hatte.

Drei haben sich gefunden. Virtuell, noch etwas jenseits der Realität. Das Grab deines irdischen Körpers wartet wohl schon länger auf Besuch. Vielleicht treffen wir uns eines Tages zu dritt.

Und: Gedenk mal. Statt Grab mal. Für die, die im Internet nachgraben: g.t. !
Eine virtuelle Gedenk-mal-Seite. Wie man das heute so macht. Vielleicht eine Spur anders. Leider noch weiter weg vom Himmel als ein Friedhof. Oder näher dran: am Puls der Zeit, am Herz derer, die nach g.t. graben.

Schwingt mein Herz sich auf, schwingt es sich um so näher heran an die Himmel, an deine Herzschwünge?

Aus welch unirdischen Blüten nippt ein Schmetterling des jenseits köstlichen, feinsten Nektar?

„Verteidigung der Schmetterlinge“.
Schmetterlings-licht entschlüpftest du vor sechzehn Jahren dem kokon.
Wer hat dich verteidigt?

Sicherlich Christine Brückner . Sie schrieb an dich.

Nein, ich möchte nicht deinen Kokon verteidigen.
Aber wie dich, du im "irgendwann", unterwegs zum "nirgendwann"?

Schreiben? ...mit viel Raum zwischen den Zeilen. Auch Zeitraum. Jede Formulierung ein Kokon. Wer erkennt den Schmetterling, der entflatterte, wieder?

Der, der mit den Schmetterlingen tanzt?

Lachen. Leben. Tod. Und : Schreiben!
Deine großen Themen. Menschen. Und: die Liebe.

Montag, 19. Oktober 2009

Anklage des eigenen Herzens (bei seelsorgerisch Tätigen)







Gut 21 Jahre nach dem mein Vater durch seinen Tod ging, entdecke ich
mir bis dahin unbekanntes aus seinem Leben.

Für eine Ansprache an seine Seelsorgerkollegen schrieb er (etwa Mitte/Ende der 1970er Jahre) ein Konzept das mir vor ein paar Tagen in die Hände fiel und mich sehr berührte:



"Im 3. Kapitel des 1. Johannesbriefes, in den Versen 18-21 steht zu lesen: " Lasset uns nicht Lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit!
Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor Ihm damit stillen, daß, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz.
Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir Zuversicht zu Gott, und was wir bitten, werden wir von ihm nehmen. " Amen.

Liebe Schwestern und Brüder! "Wenn uns unser Herz verdammt." - das ist ein schlimmer Zustand.
Werden wir von einem anderen angeklagt, werden Vorwürfe gemacht, so ist das auch nicht gerade angenehm. Besonders wenn er im Recht ist. Aber damit werden wir, je nach dem Grad unserer Empfindlichkeit, mehr oder weniger schnell fertig. Da kann man sich verteidigen, kann erklären und entlastende Argumente bringen. Damit können wir umgehen und die Sache zieht vorbei, wie eine Regenwolke im Sommer.

Das alles ist aber viel schwieriger, wenn es unser eigenes Herz ist, das uns verklagt oder gar verdammt. Das geht nicht immer so schnell vorbei. Aus dieser dunklen Wolke entwickelt sich gern eine ausführliche, triste Regenzeit.

Was geht da in uns vor? Unser Herz verklagt und verurteilt uns. Wir können es auch "Gewissen" nennen, am Ausdruck liegt nicht viel. Wesentlich ist, daß wir uns dabei selbst gegenüber stehen, uns beobachten und beurteilen.

Für den Verfasser dieses Briefes ist das für den Christen ein normaler Zustand. Ein Zustand, den er für gefährlich hielt, sofern einer darin stecken bleibt.

Es sind also zwei Stimmen in uns. Die eine klagt an, die andere verteidigt. Wir sind dabei innerlich wie zerspalten.
Eine Stimme in uns sagt: Mit dir ist nicht viel los. Deine Schwächen schießen ins Kraut. Deine Liebe meint mehr dich selbst und weniger die anderen. Dein Einsatz ist dementsprechend dürftig.
Und wenn die andere Stimme uns verteidigt und einen Punkt der Anklage entkräftet, dann hat die erste Stimme gleich den nächsten Punkt bereit; vergleicht uns etwa mit Kollegen, die ganz andere Dinge schaffen.

Das kann so lange weitergehen, bis die erste Stimme, die uns verdammt, die Oberhand gewinnt. dann heißt es: Du hast restlos versagt! Du bist nichts wert! Und dann ist die Freude im Eimer. Traurigkeit und Niedergeschlagenheit beherrschen das Feld. Wir werden immer mutloser, denn nichts läuft mehr richtig. Immer schwieriger wird es mit den Kontakten mit anderen - die Isolation wächst.

Ist diese Situation uns wirklich fremd?

Ich wage die Vermutung, daß Menschen unseres Standes, betraut mit Aufgaben an Kranken und alten Menschen, für den Sieg der Anklage des eigenen Herzens recht anfällig sind.
Das hat mit Sicherheit mehrere Gründe.
Nur zwei seien angedeutet:
Das liegt wohl einmal an der Struktur unserer Arbeit - an der dauernden Überforderung durch eine viel zu große Anzahl von zu betreuenden Menschen.
Das liegt zum anderen an unserem Kirchen- und theologiegeschichtlichem Herkommen. Das Mittelalter hat auch etwas von Freude und Liebe gewußt. Aber die zitternde Furcht überwog. Die große Angst vor der ewigen Verdammnis war ständig präsent. Damals entstand das Buß-Sakrament. Bußpredigten und Selbstkasteiungen gab es die Menge. Und den Ablaß. Schwere dunkle Wolken lagen über der Christenheit des Abendlandes.
Die Reformation ist nur zu verstehen als Protestbewegung gegen diese Verkehrung der frohen christlichen Botschaft und Grundhaltung.

Es ist zu fragen wie weit die Reformation sich mit ihrem guten Anliegen in uns hat durchsetzen können. Allerdings auch danach, wo sie über ihr Ziel hinausgeschossen ist.

Liebe Schwestern und Brüder
Die meisten von uns, wohl alle, sind zu unserer Tagung gekommen um zu lernen. Um zu erfahren wie man hilfreicher umgehen und Kontakt aufnehmen kann mit schwerkranken, entmutigten Menschen.
Aber was nützt das beste Können und das eingeübteste Wissen eines Seelsorgers - solange dieser mühsam lebt unter dem Verdammungsurteil seines Herzens?
Da muss man immer wieder heraus! Aber wie?

Die Beichte und die Absolution können sehr hilfreich sein. Sie bleiben in ihrer Bedeutung unangetastet.
Doch hier wird uns eine andere Möglichkeit aufgetan: Wir hörten zunächst davon, daß zwei Stimmen in uns sind. die eine klagt an, die andere verteidigt. Aber viel wichtiger ist es, und damit ist der Apostel bei seinem Hauptanliegen - daß wir der verdammenden Stimme in uns nicht hoffnungslos ausgeliefert sind.

Da ist eine dritte Stimme, die in wirkungsvoller Weise vor Gott auf das Herz Einfluß nehmen kann.


Ich will versuchen sie durch ein Erlebnis näher an das, was hier gemeint ist, heranzuführen.

Vor 10 Tagen war ich im eigenen Wagen unterwegs nach Bonn im Streckenabschnitt vor Köln. Enge, alte Autobahn, ohne Standstreifen, starker Regen und starker Verkehr auf beiden Fahrspuren und abendliche Dunkelheit. Alle fuhren schnell und mit zu geringem Abstand.
Da flackert am Armaturenbrett ein rotes Warnsignal auf im Bereich Öldruck.

Schnell auf den nächsten Parkplatz. Motor abgestellt. Nichts Auffälliges ist auszumachen. Ich starte. Der Motor läuft normal durch. Aber das Warnsignal flackert wieder auf. Möglichst langsam rollen wir auf den nahen Rastplatz, zur Tankstelle. Der Tankwart prüft den Ölstand - alles okay. Auch sonst findet er nichts. Meint, ich könne ruhig weiterfahren.

Also heraus aus der Tankstelle, aber noch auf dem Rastplatz rumpelt es plötzlich im Wagen. Mein Beifahrer sagt: "Jetzt ist der Motor hin!"
Aber dem war nicht so, sondern der Schlauch in einem Reifen war kaputt und so gab es einen Platten. Also: Reifenwechsel. Und weiter!

Und dann die große Verwunderung. Denn das Warnsignal flackerte nicht mehr und hat sich seitdem nicht wieder gezeigt.

Nicht auszudenken was hätte geschehen können, wenn ich ungewarnt mit 120 Stundenkilometern in der Situation auf der Autobahn weitergefahren wäre!

Die Reifen sind an das Warnsystem nicht angeschlossen.

Mein Beifahrer hat das rote Licht auch genau gesehen, sonst würde ich denken können, ich hätte Halluzinationen gehabt.

Sie werden verstehen, daß ich in den folgenden Tagen dankbar und oft all den merkwürdigen Bewahrungen und wunderbaren Fügungen meines Lebens gedacht habe - bis zurück in Krieg und Gefangenschaft. Dabei wurde mir klar, daß ich bereits jahrelang über ein Hauptthema
meditiere. Genauer daß es in mir meditiert. - Meditiert über Gottes Liebe und deren Wirkungen im eigenen Leben.

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Der Apostel Johannes sagt: "Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind und können unser Herz vor ihm damit stillen, daß, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz!"

Wir werden als solche angeredet, "die aus der Wahrheit sind".

Wir gehören also zu den Menschen, denen der Heilige Geist die Augen des Glaubens dafür öffnet, daß die Liebe Gottes in Jesus Christus uns erschienen ist - uns gilt - in Zeit und in Ewigkeit. Daß wir erhört und angenommen sind.

Das ist die gute, frohe Botschaft für alle. Aber dem Apostel ist damit noch zu wenig gesagt, daß Gott uns geliebt hat. Er geht einen Schritt weiter, wenn er im selben Brief schreibt "Gott ist Liebe".

Martin Luther hat das so gelesen: "Wollte einer Gott malen, er müßte einen Abgrund von Feuer malen - einen glühenden Backofen voll lauter Liebe."

Ich war in diesem Jahr oben auf dem Ätna in Sizilien, daher liegt mir grad nah Gott mit einem Berg voll glühender Liebe zu vergleichen. Aus diesem Berg, wenn ich kurz bei diesem Bilde verweilen darf - sprühen Funken, spritzen hinein in die Welt und auch in Dein und mein Leben.

Dieses persönliche Erleben kann uns das christliche Mysterium sehr viel näher aus dem Kopf an die Haut bringen. Daß wir dessen ganz froh und gewiß werden. Wir gehören auf die Seite des Siegers. - und damit das -oft angeschlagene und angeklagte- Herz stillen.
Daß wir immer wieder seelsorgerlich mit uns selbst reden, neues Vertrauen und Zuversicht in uns aufrichten.

So können wir mit Gottes Hilfe heraus finden aus dem gefährlichen Zustand der Selbstverdammung.

Und damit verändert sich die Lage. Eine stille Freude lässt die Traurigkeit schwinden. Das Selbstverständnis normalisiert sich. Die Isolation weicht zurück. Neue Kontakte werden möglich. Der Kreislauf der Liebe zwischen Gott, uns und dem Nächsten kann wieder fließen.
Amen.

Dieser Text war 2009 etwa 31 oder 33 Jahre alt. Er war eine handschriftliche Vorkonzeption. Ganz sicher hat mein Vater sie nicht wortwörtlich abgelesen sondern vor den Zuhörern aus dem Moment heraus den Inhalt freier gestaltet. In diesem Sinne hab ich mir erlaubt an ganz wenigen Stellen kleine Formulierungsverbesserungen einzuarbeiten ohne den Sinn seiner Gedanken zu verändern.
"

Samstag, 3. Januar 2009

Bildhaftes Gleichnis für Biografie-Arbeit

Auf eine Anfrage hin entwickelte ich gestern und heute folgende Gedanken:

Ich sehe es für die Biografie-Arbeit (wie auch sonst im Leben) als zentral an, so gut wie gerade möglich von dem auszugehen, was ist (bzw. war). Denn der rote Faden meines Lebens steckt ganz konkret in meinem Leben drin. Er ist da eingewoben. Nur nicht immer offensichtlich.


Und so sieht man im eigenen Leben manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Z. B. weil man innerlich zu nah dran ist, ununterbrochen ganz drin steckt.

Oder anders gesagt: noch nicht die Gelegenheit ergreift, sich nur auf einen Baum zu konzentrieren. Und ihn bis zum Wipfel zu erklimmen.

Wenn ich im Wald bin und Wege finden will, kann ich entweder da anfangen wo ich gerade bin (im obigen Sinne den nächst besten Baum nutzen), oder ich fange an herumzulaufen (was wir üblicher Weise tun), in der Hoffnung irgendwann per Zufall auf einen ausgeschilderten Weg zu kommen.

Das Herumlaufen hat vielleicht den Vorteil, dass man das Gefühl hat, man tut wenigstens was. Ansonsten könnte es aber auf Dauer ermüdend und verwirrend wirken.


Beschränke ich mich erst ein mal nur auf einen Baum, dann könnte mir der Gedanke kommen, dass ich ja auf meiner Suche innerhalb des Waldes gar nicht vom Fleck komme. Und zugleich kann das Klettern auch mühsam und vor allem ungewohnt sein.

Und wenn ich vom Wipfel aus in etwa die Form des Waldes (zumindest in der näheren Umgebung) erkannt habe, dann kann das auch einige Zeit auf dem Boden helfen sich zu orientieren.

Doch früher oder später wird man wieder auf einen Baum steigen. Und mit der Zeit bekommt man Übung im Erklimmen der Bäume. Auch Übung im Nutzen des Bildes, das man sich von da oben machen konnte.

Denn auch das Übertragen des Bildes aus der "Vogel"-Perspektive (oder Eichhörnchen-Perspektive) auf den Boden der Tatsachen (die sich mit jedem weiteren Schritt ein wenig ändern) will geübt sein...

eine humorvoll bebilderte Homage an "Desiderata"