Donnerstag, 30. September 2010

"Lebenslauf" einer Rose

Gottes Sonne schenkt den grünen, oft unbeachteten, vielen nur langweilig erscheinenden Blättern neben den harten Dornen Licht und Wärme und Kraft...
....irgendwann werden die Blätter kleiner, verkümmern fast, richten sich gar nicht mehr der Sonne entgegen, bilden abgekapselten Innenraum....
....dieser bekommt aus den Blättern entlang des schmalen Dornenweges weiterhin Licht,Wärme und Kraft der Sonne...
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...bis eines Tages da soooo viel drin ist, dass es einfach herausplatzen muss:
und es wird offenbar, wie der Dornenweg Licht und Wärme und Kraft
verwandelt hat in eine liebevolle Zartheit der Blätter, in eine Farbe,
die die Seele anrührt, in einen Duft der zu Herzen geht,
in eine Rosenblüte die auch allein einen ganzen Garten
zu schmücken vermag, wenn sie nicht mehr anders kann
als sich selbst mit den Gaben Gottes zu schmücken.... :-)
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Da mögen gern die kommen, die nach Seiner Sonne tanzen um sich zu orientieren, und nun die Möglichkeit zur guten Frucht, zur guten Saat fleißig von Rose zu Rose, von Garten zu Garten tragen: viele kleine muntre Bienen.
.J.Matthias Hesse

Dienstag, 28. September 2010

Die 4 Temperamente in den vier "Jahreszeiten" des Lebens

Wenn man sich jeweils viele Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte Erwachsene auf Temperamente hin anschaut kann man entdecken, dass jedes dieser 4 Lebensalter sein Schwerpunkt-Temperament hat (natürlich gehören immer alle 4 in jedes Alter!)


Die Sanguinik der Kinder ist für viele wie mit Händen zugreifen.
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In der Weltschmerzphase, im Ü b e r g a n g von der Kindheit zur Jugend, gibt es auch tiefste Melancholie (und die statistisch meisten Suizide), die jedoch sowohl sanguinisch als auch mit einer eigenen Cholerik auftreten kann.
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Aber erblühte Jugend selbst ist voller Idealismus, voller Tatendrang und darf auf eine Weise in "heiligen" Zorn und Empörung geraten, wie es für einen Erwachsenen nicht mehr angemessen wäre.
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Aus innerem Feuer heraus die Welt für sich zu erobern und zu verändern, würde ich als Cholerik ansehen (deren Schatten z.B. ein unangemessener Wutanfall ist).
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Leider wird diese wunderbare Jugendqualität durch gesellschaftliche Systemschwächen in Schule und Arbeitsmarkt oft unterdrückt oder gebrochen, so dass es dann in Autoagression oder in körperliche Gewalt umschlägt.

Wer die Ausbildung hinter sich hat und im Beruf steht, wer Familie hat, der kommt nicht klar, wenn er zu sanguinisch lebt, wen er zu impulsiv entscheidet, wenn er etwas Angefangenes nicht über Monate und Jahre durchhält und durchträgt und er treu an langsamen Veränderungen arbeitet, die in vielen kleinen Schritten bestehen.
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Dabei besteht die Gefahr philiströs und spießbürgerlich zu werden, die eigenen feurigen Ideale der Jugend zu vergessen oder gar zu verraten, Wohlstand über aktiven Geist zu stellen und sich zu sehr in seichteren Wiederholungen wohl zu fühlen.
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So gesehen würde ich der Zeit zwischen Jugend und Alter eher das Phlegma zuschreiben.

Was man alles erlebt und getan und gedacht und unterlassen hat im Laufe von vielen Jahrzehnten, fängt man erst mit dem sich ankündigenden Alter an richtig zu verarbeiten, zu durchdenken, durchsinnen, durchzuempfinden, aus dem Überblick heraus viele sinnige Zusammenhänge zu entdecken und Lebensweisheit echt gelebt zu vertiefen.
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Das kann zu seelisch-geistiger Tiefe und Weite des Hezens führen die einen besonderen Glanz den Augen verleiht, eine Klarheit die ohne Worte durch mehrere Dimensionen gleichzeitig blickt, eine Gediegenheit, die nur erwachsen kann, wenn so mancher innere Tod gestorben wurde, wenn man nicht nur mit dem Kopf weiß, dass da etwas Ewiges in einem Selbst und im Leben ist, das durch alle Tode hindurch dasjenige "Gold" bleibt, dass es schon zuvor in der Ewigkeit war.
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Wo so viel Licht sein kann, kann natürlich auch viel Schatten sein: Alte Menschen können besonders schwermütig werden.
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So sehe ich im Alter die Kontraste dessen, was mit Melancholie zu tun hat.

Um es zusammenfassend zu charakterisieren:
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-Die Sanguinik bringt das Kind von alleine naturgemäß mit (natürlich mit individuellen Nunacierungen).
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-Idealismus, Revoluzzertum, Tatendrang etc. der Jugend kommt noch einigermaßen wie eine Naturgewalt von selbst daher. Hier steht aber schon einiges in der Selbstverantwortung des Jugendlichen.
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-Erwachsenwerden heisst dann ganz selbsteverantwortlich werden, selbstverantwortet als Persönlichkeit wachsen und reifer werden. Je älter man wird, um so weniger passiert das von alleine. Logischer Weise. Erwachsenwerden hört eigentlich nie auf. Idealer Weise zumindest.
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-Wer spätestens im Übergang zum Greisenalter nicht aktiv die positive Seite der Melancholie in die Hand nimmt und sich übt sie einzusetzen, der rutscht später nur all zu leicht in die Schattenseiten der Melancholie und wird dann, statt zum seelisch-geistigen Segen nur noch zu Last für sich und andere.

Montag, 27. September 2010

Herbst: eine warmherzig-melancholische Jahreszeit. Seelisch-geistiges Erntedankfest.

Bei dem Wort Melancholie denken wir leicht an Schwermut und bei dem Wort Schwermut leicht an Depression. Ich sehe da - aus eigenen Erfahrungen heraus - Unterschiede....:

Jeder seelisch halbwegs normale Mensch hat alle vier Temperamente in einem wechselnden Mischungsverhältnis in sich: Melancholie, Phlegma, Sanguinik und Cholerik

wesentlicher Kern einer g e s u n d e n Melancholie ist vor allem das tiefschürfend-fragende, detaildurchleuchtende kristallklare Denken

eine mit ihrem typischen "Eigengewicht" empfindbare, temporär auftauchende Spur von Schwermut kann durchaus zur Melancholie gehören, ohne dass man sich schon als krankhaft melancholisch bezeichnen müsste

von der Schwermut zu unterscheiden wären dann verschiedene Formen der Depression (das auszuführen will ich mir und uns hier ersparen)

Schwermut ist eine Art innerer Druck der durch ein Schwere-Empfinden entsteht - "Depression" ist dem Wort nach aber Drucklosigkeit, also tendenziell eher schwerelos.

von der Fehleinschätzung, jegliche Schwermütigkeit wäre an sich schon etwas ungesundes, sollte man sich nicht depressiv machen lassen ;-)
durch eine Depression schwermütig zu werden kann hingegen eine ganz gesunde Reaktion der Melancholie auf die Depression sein

und wer sich von der still sprechenden Schwere der Schwermütigkeit leiten lässt, kommt vielleicht schneller mitten durch die Depression hindurch, als wenn er eines der anderen Temperamente künstlich aufzuputschen versucht um damit gegen die Depression anzukämpfen

da dieses "gegen" ins Leere gehen muss, denn Depression ist kraftmäßig gesehen "leere Luft" und ein cholerisches oder sanguinisches "gegen" die Kraft-Leere eher noch mehr zum Erleben bringt

Mittwoch, 22. September 2010

Wie reich ist Deine Seele!

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Reich mir deine Hand, leih mir dein Ohr:
gleich einem Land kommt deine Seele mir vor.

Es spiegeln in den Seen sich Sonne und Sterne.
Und an den Bergmassiven gewittert es so gerne!

Dort in der lichten Weite am Meer....
...weht erfrischend frei der Wind umher...

Die Bäume blühen; ihr Laub vergeht.
Wenn Jahre gehen - Dein Stern besteht!

© J.Matthias Hesse

eine humorvoll bebilderte Homage an "Desiderata"