Samstag, 5. Oktober 2013

Krieg. Erlebt, durchlebt, durchstorben.



Vor und nach dem 2. Weltkrieg: mein Vater















zur Vollbildansicht: auf das Foto klicken

Vor, im und nach dem Krieg

Fotograf Lalage Snow, stationiert in Kabul, Afghanistan, hat ein 8-monatiges Projekt mit dem Titel We Are The Not Dead mit Porträts von britischen Soldaten vor, während und nach ihrem Einsatz in Afghanistan begonnen.

Photographer Lalage Snow, who is currently based in Kabul, Afghanistan, embarked on an 8-month-long project titled We Are The Not Dead featuring portraits of British soldiers before, during, and after their deployment in Afghanistan.

Samstag, 28. September 2013

Lebensreise(n)


In der Biografie-Arbeit durfte ich eine fast 90jährige, wunderbare Dame kennen lernen, die fast ihr gesamtes Leben schon in dem Haus lebt in dem sie auch geboren wurde. Ich kann mir das beim besten Willen nicht ganz konkret vorstellen, wie sich das anfühlen würde, wenn ich so viele Jahrzehnte fast durchgehend auf einen Ort konzentriert gelebt hätte.

Da wurde mir noch einmal deutlicher zum Erlebnis, dass das viele Reisen in meinem Leben gar nicht so selbstverständlich ist, wie es mir als Kind und Jugendlicher erschien!
So kam ich auf die Idee hier anschaulich zu machen in welchen Lebensaltern (Jahrsiebten/Siebenjahresschritten) ich wo herumgereist bin (soweit ich das noch erinnern konnte).


Die Streckenverläufe sind im Detail nicht immer ganz exakt. Es soll nur die grobe Tendenz, so etwas wie eine Gesamtgebärde sicht- und empfindbar werden können...
1. Jahrsiebt

2. Jahrsiebt

3. Jahrsiebt

4. Jahrsiebt

5. Jahrsiebt

6. Jahrsiebt

7. Jahrsiebt

im 8. Jahrsiebt (nur die ersten 3 Jahre)

Umzugswege von der Geburt bis Jetztzeit

Die 21 Wohnorte in Deutschland

(A+B) ~ geboren an der Grenze zu Frankreich
(D) ~ Zeitraum "KiGa bis Gesellenbrief" im Gebiet der Zonengrenze
(N) ~ Zivieldienst, Studium und Kinder nicht weit weg von der holländischen Grenze
(T) ~ in Wuppertal beinahe über die Wupper gegangen
(U) ~ Grenzgebiet NRW/Niedersachsen

A bis D ~ 1., 2.+3. Jahrsiebt
I        ~     4. Jahrsiebt 
N + L  ~   5. Jahrsiebt
T       ~     5. / 6. / 7. Jahrsiebt
U    ~       7. / 8. Jahrsiebt

den kleinen privaten Kurort in Estland (7./8. Jahrsiebt) hab ich hier außen vor gelassen, da sonst deutlich weniger zu erkennen gewesen wäre - durch ihn würde sich die Kilometerzahl ziemlich genau verdoppeln

ergänzend: kurze Lebenslaufskizze

Freitag, 20. September 2013

Donnerstag, 19. September 2013

Erlebnis am Bruch

Erste Verdichtung des Erlebten:
Plötzlich knackt es laut, 20m entfernt im nahen Bruchwald und nur kurz sehe ich im Halbdunkel hinter Busch und Baum einen großen, dunklen Tierkörper. Meine Vorstellung "gefährliche Wildsau!" lässt mich 5m zusätzlichen Abstand nehmen. Nun beobachte ich genauer, empfinde den ungewohnten Ausdruck der Tierlaute detailgetreu, sehe ganz kurz einen Teil seines Körpers, bin mir aber nicht sicher, ob es vieleicht etwas anderes war. Dann kurz ein Elchkopf mit Geweih. Meine Angst verfliegt und ich gehe näher heran um ihn hoffentlich deutlicher zu sehen. Da bahnt er sich mit lautem, hektischen Krachen seinen Fluchtweg in den Nachbarwald.

Die zuvor aufgeschriebene, ungefilterte Erinnerung:
Im Garten, zwischen Lärche und Apfelbaum stehend, hörte ich im nahen Bruchwald ein sehr lautes Ästebrechen und vermeinte hinter den Büschen und unzähligen Stämmen und Ästen ein dickes dunkles Tier kurz erahnt zuhaben. Ich stellte mir sofort eine Wildsau vor und nahm schnell Abstand vom Bruchwaldrand. Das Tier bewegte sich wieder und machte sonderbare Laute, die ich irgendwo zwischen Unken und Grunzen einordnen würde, ein wenig klagend-suchend im seelsichen Ausdruck. Kurz vermeinte ich nun einen Elchkörper gesehen zu haben. Bei näherem Hinsehen auf diese Stelle waren dann nur braune Äste im Halbdunkel zu entdecken. Nach einer Weile war dann kurz Elchkopf und  -geweih zu sehen. Es war der erste Elchbulle, den ich in Estland in freier Natur (und dazu noch auf meinem Grundstück) gesehen habe! Da es keine Wildsau war, ging ich langsam näher an den Waldrand heran. Doch jetzt bemerkte er mich und - viele Zweige und kleine Stämmchen brechend - bahnte er sich schnell seinen Fluchtweg ins angrenzende Waldgebiet.
In den letzen Tagen hatte ich mich über eigenartig aufgebissene Äpfel und nicht zu Wildschweinen oder Rehen passende Trittspuren in daneben liegenden Äpfeln gewundert. Auf Elche war ich nicht gekommen. Ob er demnächst meinen Komposthaufen mit den vielen aussortierten Äpfeln drin durchwühlen wird? Die Vögel werdens ihm danken.

Mittwoch, 18. September 2013

Verletztheit und Schmerz. Frei von oder frei für?

"Wenn dich der Andere verletzt, kannst du die Verletzung vergessen; aber wenn du ihn verletzt, wirst du dich immer daran erinnern."
Khalil Gibran

....ist es so?
Oft mag man, wenns weh tut, nicht so genau auf den Schmerz hinschauen. Aber wofür ist denn der Schmerz da? Um uns zu quälen? Damit wir leiden? Ich glaube, dass sein Sinn ist: aufmerksam machen, mich auf etwas hinweisen. Also gebe ich dem Schmerz seinen Sinn, wenn ich achtsam hinhöre.
Was schmerzt da? Und: Wie schmerzt es?

Manchmal kann ich merken: das ist gar nicht mein innerster Wesenskern, der da "verletzt!" schreit, sondern mein Stolz oder meine Eitelkeit. Oder sonst irgend eine Vorstellung, die ich quasi wie als eine zweite Seelenhaut um mich rum gepackt habe.

Wenn jemand etwas "verletztendes" sagt, trifft es ja oft nicht die innere Wirklichkeit, ttrifft inhaltlich nicht ganz zu, be-trifft also nicht wirk-lich mich wie ich tatsächlich bin. Also kann es mich eigentlich auch nicht verletzen.
Und wenn jemand etwas sagt was mich wirklich so trifft wie ich nun mal bin, dann kann es zwar sehr weh tun, einfach weil es ganz wahr ist, aber es ändert nichts an dem, wie es ist, es macht nichts kaputt, es verletzt nichts.
Da weist der Schmerz nicht auf eine Verletzung hin. Sondern vielleicht auf Ecken in meiner Seele, die ich nicht so annehmen bzw. lassen mag/kann wie sie z.Z. noch sind.

eine humorvoll bebilderte Homage an "Desiderata"