Dienstag, 28. September 2010

Die 4 Temperamente in den vier "Jahreszeiten" des Lebens

Wenn man sich jeweils viele Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte Erwachsene auf Temperamente hin anschaut kann man entdecken, dass jedes dieser 4 Lebensalter sein Schwerpunkt-Temperament hat (natürlich gehören immer alle 4 in jedes Alter!)


Die Sanguinik der Kinder ist für viele wie mit Händen zugreifen.
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In der Weltschmerzphase, im Ü b e r g a n g von der Kindheit zur Jugend, gibt es auch tiefste Melancholie (und die statistisch meisten Suizide), die jedoch sowohl sanguinisch als auch mit einer eigenen Cholerik auftreten kann.
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Aber erblühte Jugend selbst ist voller Idealismus, voller Tatendrang und darf auf eine Weise in "heiligen" Zorn und Empörung geraten, wie es für einen Erwachsenen nicht mehr angemessen wäre.
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Aus innerem Feuer heraus die Welt für sich zu erobern und zu verändern, würde ich als Cholerik ansehen (deren Schatten z.B. ein unangemessener Wutanfall ist).
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Leider wird diese wunderbare Jugendqualität durch gesellschaftliche Systemschwächen in Schule und Arbeitsmarkt oft unterdrückt oder gebrochen, so dass es dann in Autoagression oder in körperliche Gewalt umschlägt.

Wer die Ausbildung hinter sich hat und im Beruf steht, wer Familie hat, der kommt nicht klar, wenn er zu sanguinisch lebt, wen er zu impulsiv entscheidet, wenn er etwas Angefangenes nicht über Monate und Jahre durchhält und durchträgt und er treu an langsamen Veränderungen arbeitet, die in vielen kleinen Schritten bestehen.
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Dabei besteht die Gefahr philiströs und spießbürgerlich zu werden, die eigenen feurigen Ideale der Jugend zu vergessen oder gar zu verraten, Wohlstand über aktiven Geist zu stellen und sich zu sehr in seichteren Wiederholungen wohl zu fühlen.
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So gesehen würde ich der Zeit zwischen Jugend und Alter eher das Phlegma zuschreiben.

Was man alles erlebt und getan und gedacht und unterlassen hat im Laufe von vielen Jahrzehnten, fängt man erst mit dem sich ankündigenden Alter an richtig zu verarbeiten, zu durchdenken, durchsinnen, durchzuempfinden, aus dem Überblick heraus viele sinnige Zusammenhänge zu entdecken und Lebensweisheit echt gelebt zu vertiefen.
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Das kann zu seelisch-geistiger Tiefe und Weite des Hezens führen die einen besonderen Glanz den Augen verleiht, eine Klarheit die ohne Worte durch mehrere Dimensionen gleichzeitig blickt, eine Gediegenheit, die nur erwachsen kann, wenn so mancher innere Tod gestorben wurde, wenn man nicht nur mit dem Kopf weiß, dass da etwas Ewiges in einem Selbst und im Leben ist, das durch alle Tode hindurch dasjenige "Gold" bleibt, dass es schon zuvor in der Ewigkeit war.
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Wo so viel Licht sein kann, kann natürlich auch viel Schatten sein: Alte Menschen können besonders schwermütig werden.
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So sehe ich im Alter die Kontraste dessen, was mit Melancholie zu tun hat.

Um es zusammenfassend zu charakterisieren:
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-Die Sanguinik bringt das Kind von alleine naturgemäß mit (natürlich mit individuellen Nunacierungen).
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-Idealismus, Revoluzzertum, Tatendrang etc. der Jugend kommt noch einigermaßen wie eine Naturgewalt von selbst daher. Hier steht aber schon einiges in der Selbstverantwortung des Jugendlichen.
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-Erwachsenwerden heisst dann ganz selbsteverantwortlich werden, selbstverantwortet als Persönlichkeit wachsen und reifer werden. Je älter man wird, um so weniger passiert das von alleine. Logischer Weise. Erwachsenwerden hört eigentlich nie auf. Idealer Weise zumindest.
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-Wer spätestens im Übergang zum Greisenalter nicht aktiv die positive Seite der Melancholie in die Hand nimmt und sich übt sie einzusetzen, der rutscht später nur all zu leicht in die Schattenseiten der Melancholie und wird dann, statt zum seelisch-geistigen Segen nur noch zu Last für sich und andere.

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