Mittwoch, 18. September 2013

Verletztheit und Schmerz. Frei von oder frei für?

"Wenn dich der Andere verletzt, kannst du die Verletzung vergessen; aber wenn du ihn verletzt, wirst du dich immer daran erinnern."
Khalil Gibran

....ist es so?
Oft mag man, wenns weh tut, nicht so genau auf den Schmerz hinschauen. Aber wofür ist denn der Schmerz da? Um uns zu quälen? Damit wir leiden? Ich glaube, dass sein Sinn ist: aufmerksam machen, mich auf etwas hinweisen. Also gebe ich dem Schmerz seinen Sinn, wenn ich achtsam hinhöre.
Was schmerzt da? Und: Wie schmerzt es?

Manchmal kann ich merken: das ist gar nicht mein innerster Wesenskern, der da "verletzt!" schreit, sondern mein Stolz oder meine Eitelkeit. Oder sonst irgend eine Vorstellung, die ich quasi wie als eine zweite Seelenhaut um mich rum gepackt habe.

Wenn jemand etwas "verletztendes" sagt, trifft es ja oft nicht die innere Wirklichkeit, ttrifft inhaltlich nicht ganz zu, be-trifft also nicht wirk-lich mich wie ich tatsächlich bin. Also kann es mich eigentlich auch nicht verletzen.
Und wenn jemand etwas sagt was mich wirklich so trifft wie ich nun mal bin, dann kann es zwar sehr weh tun, einfach weil es ganz wahr ist, aber es ändert nichts an dem, wie es ist, es macht nichts kaputt, es verletzt nichts.
Da weist der Schmerz nicht auf eine Verletzung hin. Sondern vielleicht auf Ecken in meiner Seele, die ich nicht so annehmen bzw. lassen mag/kann wie sie z.Z. noch sind.

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eine humorvoll bebilderte Homage an "Desiderata"